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für Eltern, Schulen und Externe
Die Werkstatttage
In Bremen sind Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs allgemeinbildender Schulen in der glücklichen Lage, vor der Berufswahlentscheidung Werkstatttage durchzuführen. Ziel ist es, dass sich Schülerinnen und Schüler mit ihren beruflichen Möglichkeiten und Interessen auseinandersetzen, um so ein besseres Bild ihrer Zukunft im Berufsleben zu bekommen. Im Rahmen der Werkstatttage werden Potenzialanalysen durchgeführt, um bei Schülerbetriebspraktika den ersten Grundstein für eine erfolgreiche Ausbildung zu legen.
Die Durchführung der Werkstatttage im Handwerk
Das Kompetenzzentrum stimmt mit der beteiligten Schule den genauen Zeitplan für das jeweilige Schuljahr ab. Während der Werkstatttage erproben die Schülerinnen und Schüler eine Woche lang ihre praktischen Fertigkeiten in drei Berufsfeldern.
Die Klassen werden in Gruppen geteilt in denen sie unterschiedliche Praxisfelder in den Lehrwerkstätten kennenlernen. Sie erhalten bei Bedarf eine sicherheitstechnische Unterweisung, ggf. Sicherheitsschuhe. Im Anschluss an die Werkstatttage erhalten die Jugendlichen ein Zertifikat ausgehändigt, welches im Berufswahlpass abgelegt wird.
Die Werkstatttage sind als Berufsorientierungsmaßnahme eine Fortsetzung des Unterrichts an einem außerschulischen Lernort und deshalb den rechtlichen und versicherungstechnischen Bedingungen des Schulbetriebes unterworfen.
Schritt für Schritt zur richtigen Berufswahl
Die Werkstatttage im Kompetenzzentrum ermöglichen einen Einblick in folgende Gewerke:
Als Dienstleistende kennen sich Augenoptiker bzw. Augenoptikerinnen mit Mode aus, sie sind technisch geschickt, sie haben ein Händchen für die Kundschaft und sorgen für den richtigen Durchblick.
Ob beim Schleifen und Einfassen der Gläser, bei der Brillenglasbestimmung oder der Typberatung für die passende Fassung, gutes Sehen ist Hightech und erfordert Präzision und Verantwortungsbewusstsein. Dabei müssen Augenoptiker:innen darauf achten, dass die Brille nicht nur funktioniert, sondern auch gut aussieht und dem Auftraggebenden steht.
Neben Kenntnissen in Mathematik und Physik, handwerklichem Geschick und technischer Versiertheit ist daher auch Interesse an Mode und Design gefragt. Ebenfalls wichtig: Verständnis für kaufmännische Themen sowie Kommunikationstalent.
Absolute Weltspitze: das deutsche Bäckerhandwerk. Mit über 400 Brotsorten, jeder Menge Kleingebäck, viel Fitness und Gesundheit, Food-Design, Catering, Klimakammern und Backprogrammen sowie einer Ausbildung, die Talente fordert und fördert. Gute Bäcker:innen haben hervorragende berufliche Perspektiven.
Ob in der Backstube, der Großküche, im Hotel oder auf dem Kreuzfahrtschiff, wer die Kunst des Backens beherrscht, ist gefragt. Sehr gefragt sogar. Ideen, Leidenschaft, Organisationsgeschick, gutes Timing sowie der Umgang mit moderner Technik und ausgesuchten Rohstoffen kommen gut an – bei Betrieben und der Kundschaft.
EDV steht für "Elektronische Datenverarbeitung". In unseren EDV-Kursen lernt ihr alles, was ihr braucht, um euch sicher und effizient im digitalen Alltag zu bewegen. Dazu gehört der Umgang mit Computern, das Arbeiten mit wichtigen Programmen wie Word, Excel oder PowerPoint, und wie ihr das Internet sinnvoll nutzt. Außerdem zeigen wir euch, wie man Daten sicher speichert und schützt.
Egal, ob ihr für die Schule, für das spätere Berufsleben oder einfach für euch selbst lernen möchtet – bei uns bekommt ihr die Skills, die ihr braucht, um in der digitalen Welt erfolgreich zu sein.
Elektromobilität, Fotovoltaik und Wärmepumpen, Smart- Home-Technologien, Beleuchtungssysteme oder auch Blitzschutzanlagen:
Elektroniker:innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik entwerfen Systeme der Energieversorgung und Gebäudetechnik, installieren Antriebs-, Schalt-, Steuer- und Regeleinrichtungen, richten dezentrale Energieversorgungsanlagen ein und verfügen über das nötige Know-how rund um intelligente Gebäude: von der Installation einer Beleuchtungsanlage bis hin zur Verdrahtung von Schaltschränken und der Programmierung von Steuerungen.
Dabei arbeiten sie ganz im Zeichen des Klimaschutzes. Denn: Energieeffizienz wird in diesem Bereich großgeschrieben. Bei entsprechender Weiterbildung wird die komplette Energie- und Gebäudetechnik abgedeckt – einschließlich Heizung sowie Fotovoltaik- und Solarthermieanlagen.
In der Floristik dreht sich alles um Blumen, Pflanzen und kreative Gestaltung. In unseren Floristik-Kursen lernst du, wie man wunderschöne Blumensträuße bindet, elegante Gestecke kreiert und atemberaubende Dekorationen für verschiedene Anlässe gestaltet – von Hochzeiten über Geburtstage bis hin zu besonderen Events.
Floristen lernen welche Blumen und Pflanzen zusammenpassen, wie man sie richtig pflegt und was man alles aus ihnen zaubern kann. Außerdem lernen sie wie man mit Farben, Formen und Materialien passend einsetzt, um einzigartige florale Kunstwerke zu schaffen.
Wenn du gerne kreativ bist und mit der Natur arbeitest, dann ist die Floristik genau das Richtige für dich!
Sie sind: mode- und trendbegeistert, kommunikativ und vielseitig, hygiene- und gesundheitsbewusst. Sie können: beraten, schneiden, färben und tönen, stylen und umformen. Sie haben: Kompetenz in Sachen Haar und Haut, rhetorisches Talent, soziale Intelligenz, Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen im Umgang mit der Kundschaft, Kenntnisse in Salonmarketing und Betriebsorganisation.
Sie arbeiten: in Salons, Wellness-Oasen, in der haarkosmetischen Industrie und überall dort, wo es um Schönheit und Pflege geht. Nach ihrer Ausbildung werden sie: Top-Colorist:in, Salonservicemanager:in, Stylist:in für Haarverlängerung, Expert:in für Haarprothetik, Meister:in, Unternehmer:in, Betriebswirt:in im Handwerk, Visagist:in und vieles mehr.
Gute Maler:innen und Lackierer:innen haben die Farben, Pinsel, Rollen und Tapeten im Griff, haben viele Ideen und eine Menge Gefühl für alles, was bunt oder gestalterisch schick werden soll.
Von der Fassade über das Designer-Loft, den Altbau oder die Einkaufspassage, immer wenn es Decken und Wände dringend nötig haben, sind Maler:innen und Lackierer:innen am Werk. Sie kennen sich mit den verschiedenen Maltechniken aus, wissen, wie man Untergründe vorbereitet und schützt, kommen gut mit Kund:innen und Kolleg:innen klar und entscheiden sich bereits während der Ausbildung für eine der folgenden Fachrichtungen: Gestaltung und Instandhaltung, Kirchenmalerei und Denkmalpflege, Energieeffizienz- und Gestaltungstechnik, Ausbautechnik und Oberflächengestaltung oder Bauten- und Korrosionsschutz.
Das Tätigkeitsfeld der Metallbauer:innen ist riesig, deshalb gibt es den Beruf in drei Fachrichtungen. So werden in der Konstruktionstechnik riesige Stahlkolosse für die moderne Architektur, Treppen, Stahlgerüste oder ganze Hausverkleidungen geplant, gezeichnet und gebaut.
Große Veränderungen der Möglichkeiten und Anforderungen ergaben sich mit Einzug der IT-Technologie. Dank modernster Software lassen sich die zu erstellen- den Erzeugnisse bis ins kleinste Detail nicht nur perfekt darstellen, auch werden die Daten direkt zu den digitalen Steuereinheiten der Maschinen übertragen, die die Werkstücke herstellen.
Aus der Werkstatt der Metallgestalter:innen kommen hingegen eher die Dinge, bei denen Design, Optik und Haptik im Vordergrund stehen. Hierzu zählt nahezu alles, was im Wohn- und Arbeitsbereich gebraucht wird oder diesen verschönert. Im Nutzfahrzeugbau werden insbesondere Auf- und Umbauten für Spezialfahrzeuge gefertigt. Zudem stehen oftmals Reparaturarbeiten an Aufliegern, Anhängern oder anderen gewerblich genutzten Fahrzeugen an. Auf CAD, CNC und modernste Schweißverfahren kommt es im gesamten Bereich Metallbau an.
Ansprechpersonen
Dirk Brunßen Koordinator Berufsorientierung Telefon 0421 222744-434 brunssen.dirk@handwerkbremen.de
Björn Kleinhammer Handwerkscout Telefon 0421 222744-475 kleinhammer.bjoern@handwerkbremen.de; scouts@handwerkbremen.de
Christiane Riewe Handwerkscout Telefon 0421 222744-474 riewe.christiane@handwerkbremen.de, scouts@handwerkbremen.de
Weiterführende Inhalte
Download pdf Die Werkstatttage im Berufsorientierungsprogramm (4,57 MB)
Warum mein Kind einen handwerklichen Beruf erlernen sollte:
- Handwerkliche Berufe bieten eine breite Palette an Karrieremöglichkeiten, die nicht nur finanziell lohnend sind, sondern auch persönliche Erfüllung bringen können. Es gibt kaum etwas Besseres als seinen Beruf zu lieben und dabei auch noch sehr gut zu verdienen.
- Die Nachfrage nach Fachkräften in handwerklichen Berufen und die damit verbundene berufliche Sicherheit wird sich in den nächsten Jahren massiv erhöhen. In kaum einem anderen Bereich besteht zu dem die Möglichkeit, sich erfolgreich selbständig zu machen.
- Bei handwerkliche Tätigkeiten ist es möglich, sein kreatives Talent und seine Fähigkeiten zu entfalten und in eigenen Projekten umzusetzen. Das Handwerk bietet einem die Chance, an kreativen Aufgaben mitzuwirken oder kreative Ideen zu entwickeln und diese umzusetzen.
- Handwerker sehen die Ergebnisse ihrer Arbeit und sind stolz auf das, was sie geschaffen haben. Ein Bauprojekt ist wie ein Kunstwerk, bei dem man seinen Teil beigetragen hat, um es erfolgreich zu erschaffen.
- Die praktische Ausbildung in handwerklichen Berufen ist eine solide Basis für die zukünftige Karriere. Die Duale Ausbildung in Deutschland ist weltweit hoch anerkannt. Es bietet sich die Möglichkeit, weiter zu lernen oder eine Karriere im Ausland zu starten.
- In vielen handwerklichen Berufen werde moderne Technologien und Innovationen eingesetzt, um die Aufgaben, die früher teilweise körperlich sehr anspruchsvoll waren, leichter durchzuführen.
- In Zukunft werden gut ausgebildete Fachkräfte in handwerklichen Berufen oft besser verdienen und mehr finanzielle Stabilität erreichen, als es mit einem Beruf nach einem Studium möglich ist.
- Handwerkliche Tätigkeiten bieten eine hohe berufliche Zufriedenheit, da sie oft konkretes Wissen und handwerkliches Geschick erfordern. Man hat gegenüber anderen ein Alleinstellungsmerkmal, was gesellschaftliche Anerkennung bringen kann.
- Durch die Werkstatttage bei der Handwerk Bremen gGmbH sammeln Kinder bereits früh praktische Erfahrungen in handwerklichen Bereichen und durch die gebotene Berufsorientierung wird herausgefunden, ob die berufliche Zukunft in einem handwerklichen oder anderem Beruf liegt.
Fördermittelgeber
Die Werkstatttage sind Bestandteil des Landesprogramms zur Berufsorientierung der Senatorin für Kinder und Bildung und der Bildungsketten-Vereinbarung zwischen dem Land Bremen und dem Bund. Sie werden mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.